Gymnasium: Unterschied zwischen den Versionen

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1903 wurde die Schule als „Realprogymnasium“ gegründet. Die ersten Jahrgänge wurden noch im Anbau der [[Schule Steinbergerstraße|evangelischen Volksschule Steinbergerstraße]] unterrichtet, aber der Neubau des Gymnasiums, [[Blücherstraße]] 15-17, konnte dann 1908 eingeweiht werden. Die Schule wurde zum „Realgymnasium“; im Jahre 1910 fand die erste Abiturprüfung statt. [[Nippes in der NS-Zeit|1933]] wurde der Antrag gestellt, das Gymnasium umzubenennen in „Blücher-Gymnasium“; der Antrag wurde jedoch von der zuständigen Behörde abgelehnt. Im Zuge einer nationalsozialistischen Schulreform bekam die Schule die Bezeichnung „Städtische Oberschule für Jungen“.<ref><small>Der Name "Blücher-Gymnasium", den man auch heute noch oft hört, war also niemals "offiziell".</small></ref>
1903 wurde die Schule als „Realprogymnasium“ gegründet. Die ersten Jahrgänge wurden noch im Anbau der [[Schule Steinbergerstraße|evangelischen Volksschule Steinbergerstraße]] unterrichtet, aber der Neubau des Gymnasiums, [[Blücherstraße]] 15-17, konnte dann 1908 eingeweiht werden. Die Schule wurde zum „Realgymnasium“; im Jahre 1910 fand die erste Abiturprüfung statt. [[Nippes in der NS-Zeit|1933]] wurde der Antrag gestellt, das Gymnasium umzubenennen in „Blücher-Gymnasium“; der Antrag wurde jedoch von der zuständigen Behörde abgelehnt. Im Zuge einer nationalsozialistischen Schulreform bekam die Schule die Bezeichnung „Städtische Oberschule für Jungen“.<ref><small>Der Name "Blücher-Gymnasium", den man auch heute noch oft hört, war also niemals "offiziell".</small></ref>


Dr. [[Karl Eckermann]], der 1931 Schulleiter geworden war, verstand es, die Schule noch längere Zeit vor antisemitischen Übergriffen der [[Nippes in der NS-Zeit|Nazi-Behörden]] zu bewahren. Eckermann wurde dann aber 1942 entlassen. Im [[Nippes im 2. Weltkrieg|2. Weltkrieg]] wurde das Schulgebäude durch Bomben schwer beschädigt, insbesondere am 30./31. Mai 1944. Im Sommer 1944 wurde dann der Unterricht ganz eingestellt.
Dr. [[Karl Eckermann]], der 1931 Schulleiter geworden war, verstand es, die Schule noch längere Zeit vor antisemitischen Übergriffen der [[Nippes in der NS-Zeit|Nazi-Behörden]] zu bewahren. Im [[Nippes im 2. Weltkrieg|2. Weltkrieg]] wurde das Schulgebäude durch Bomben schwer beschädigt, insbesondere am 30./31. Mai 1944. Im Sommer 1944 wurde dann der Unterricht ganz eingestellt. ''Eckermann'' wurde Mitte 1945 pensioniert.


Schon Ende November 1945 wurde im Nippeser Gymnasium wieder unterrichtet: Zunächst fanden „Sonderkurse“ statt, z.B. für ehemalige „Luftwaffenhelfer“. Ab 1950 gab es wieder „normale“ Abiturprüfungen; die Schule hieß damals „Humanistisches Gymnasium Köln-Nippes“, seit 1952 „Städtisches Neusprachliches Gymnasium mit altsprachlichem Zweig Köln-Nippes“. Die Koedukation wurde im Schuljahr 1972/73 eingeführt; das Gymnasium bekam den Namen „Städtisches Gymnasium Köln-Nippes“. Seit 2010 heißt es „Leonardo-da-Vinci-Gymnasium“.
Schon Ende November 1945 wurde im Nippeser Gymnasium wieder unterrichtet: Zunächst fanden „Sonderkurse“ statt, z.B. für ehemalige „Luftwaffenhelfer“. Ab 1950 gab es wieder „normale“ Abiturprüfungen; die Schule hieß damals „Humanistisches Gymnasium Köln-Nippes“, seit 1952 „Städtisches Neusprachliches Gymnasium mit altsprachlichem Zweig Köln-Nippes“. Die Koedukation wurde im Schuljahr 1972/73 eingeführt; das Gymnasium bekam den Namen „Städtisches Gymnasium Köln-Nippes“. Seit 2010 heißt es „Leonardo-da-Vinci-Gymnasium“.

Version vom 27. März 2013, 10:43 Uhr

Das Nippeser Gymnasium, Fassade von Westen her gesehen. 2007

Das Nippeser Gymnasium heißt seit 2010 „Leonardo-da-Vinci-Gymnasium“ und liegt an der Nordseite des Leipziger Platzes.

Geschichte

1903 wurde die Schule als „Realprogymnasium“ gegründet. Die ersten Jahrgänge wurden noch im Anbau der evangelischen Volksschule Steinbergerstraße unterrichtet, aber der Neubau des Gymnasiums, Blücherstraße 15-17, konnte dann 1908 eingeweiht werden. Die Schule wurde zum „Realgymnasium“; im Jahre 1910 fand die erste Abiturprüfung statt. 1933 wurde der Antrag gestellt, das Gymnasium umzubenennen in „Blücher-Gymnasium“; der Antrag wurde jedoch von der zuständigen Behörde abgelehnt. Im Zuge einer nationalsozialistischen Schulreform bekam die Schule die Bezeichnung „Städtische Oberschule für Jungen“.[1]

Dr. Karl Eckermann, der 1931 Schulleiter geworden war, verstand es, die Schule noch längere Zeit vor antisemitischen Übergriffen der Nazi-Behörden zu bewahren. Im 2. Weltkrieg wurde das Schulgebäude durch Bomben schwer beschädigt, insbesondere am 30./31. Mai 1944. Im Sommer 1944 wurde dann der Unterricht ganz eingestellt. Eckermann wurde Mitte 1945 pensioniert.

Schon Ende November 1945 wurde im Nippeser Gymnasium wieder unterrichtet: Zunächst fanden „Sonderkurse“ statt, z.B. für ehemalige „Luftwaffenhelfer“. Ab 1950 gab es wieder „normale“ Abiturprüfungen; die Schule hieß damals „Humanistisches Gymnasium Köln-Nippes“, seit 1952 „Städtisches Neusprachliches Gymnasium mit altsprachlichem Zweig Köln-Nippes“. Die Koedukation wurde im Schuljahr 1972/73 eingeführt; das Gymnasium bekam den Namen „Städtisches Gymnasium Köln-Nippes“. Seit 2010 heißt es „Leonardo-da-Vinci-Gymnasium“.

  1. Der Name "Blücher-Gymnasium", den man auch heute noch oft hört, war also niemals "offiziell".

Ausstattung

Im Schulgebäude ist ein Planetarium (im Keller) sowie eine Sternwarte (auf dem Turm) untergebracht. Der Luftschutzkeller sieht noch weitgehend so aus, wie er vor dem 2. Weltkrieg angelegt worden ist.

Literatur

  • Lehrerkollegium der Schule (Hrsg.): 50 Jahre Städtisches Neusprachliches Gymnasium Köln-Nippes (Festschrift zur 50-Jahrfeier am 5. Juli 1953). Köln 1953
  • Winfried Schumacher: Die Reife im Nationalsozialismus. Abiturthemen im Nippeser Gymnasium während der Nazizeit. in: Archiv für Stadtteilgeschichte Köln-Nippes e.V. (Hrsg): De Fahn erus! Köln-Nippes im Nationalsozialismus. Köln 1997, S. 183 - 210


Gymasium im November 2009; Turm mit Sternwarte