Nubbel
Der Nubbel ist ein Symbol für den Karneval. Es handelt sich um eine mit brennbarem Material gefüllte Lumpenpuppe, die in verschiedenen irgendwo im Inneren angebracht und dann in der Nacht von Karnevalsdienstag auf Aschermittwoch vor dem jeweiligen Lokal feierlich verbrannt wird.
Historisches
Im Kölschen bedeutet "dä Nubbel" ursprünglich so etwas wie "irgendwer" oder "soundso". Ein Vorläufer des Nubbel heißt Zacheies. Seit 1950 gibt es eine Zacheies-Verbrennung am Ende der Kirmes um St. Severin, und auch in Poll gibt es eine Zacheies-Tradition. Ähnliche Symbolfiguren sind auch in anderen Gegenden bekannt, etwa der Hoppeditz im Raum Düsseldorf.
Ritual
Meist hängt der Nubbel während der "Tollen Tage" in einer Ecke des Kneipenraums. Kurz vor Mitternacht wird er abgenommen, unter Beteiligung der anwesenden Gäste ins Freie gebracht und schließlich verbrannt. Dabei gibt es verschiedene Rituale, die von Kneipe zu Kneipe unterschiedlich sein können. Manchmal gibt es einen "Arzt", der um Mitternacht den Tod des Nubbels feststellt. Dann wird der Nubbel feierlich zu einem (vorbereiteten) "Scheiterhaufen" hinausgetragen, wo meist ein "Priester" eine Anklagerede oder Bußpredigt hält. Die Gäste beteiligen sich durch Wehgeschrei, aber auch mit lauter Zustimmung zu den Anschuldigungen, die der "Priester" vorträgt. Dann wird der Nubbel verbrannt. Anschließend kehren die Gäste meist wieder in "ihre" Kneipe zurück.