Zwangsarbeiterlager: Unterschied zwischen den Versionen

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==Lager in Nippes==
Im [[Köln]]er [http://www.koelnwiki.de/wiki/Stadtbezirk_Nippes Stadtbezirk Nippes] gab es in den Jahren des [[Nippes im 2. Weltkrieg|2. Weltkriegs]] mehrere '''Zwangsarbeiterlager'''.


[[Friedrich-Karl-Straße]]/Ecke [[Niehler Kirchweg]]
==Aufzählung der Lager:==
Arbeitslager der Firma [[Land- und Seekabel]] und [[Clouth-Werke]]; russische Zwangsarbeiter


===Friedrich-Karl-Straße / Ecke [[Niehler Kirchweg]]===
Arbeitslager der Firmen [[Land- und Seekabelwerke]] und [[Clouth-Werke|Clouth]]; russische Zwangsarbeiter


[[Geldernstraße]] 46
===[[Geldernstraße]] 46===
Arbeitslager der Firma [Milchversorgung Rheinland]]; Ostarbeiter/innen; Belegstärke: 27
Arbeitslager der Firma ''Milchversorgung Köln GmbH'' (Betreiberin des [[Milchhof]]s); Ostarbeiter/innen; Belegstärke: 27


===[[Geldernstraße]] 48/50===
Zivilarbeitslager der Feuerlöschgerätefabrik [[Hönig|August Hönig]]; russische Zwangsarbeiter; Belegstärke: 40


[[Geldernstraße]] 48/50
===Geldernstraße 55 ===
Zivilarbeitslager der Firma [[Feuerlöschgerätefabrik August Hönig]]; russische Zwangsarbeiter; Belegstärke: 40
 
 
[[Geldernstraße]] 55
Zivilarbeitslager der Möbelfabrik [[Leopold Mellmann]]; französische, russische und ukrainische Zwangsarbeiter; das Lager wurde beim Luftangriff am 4.7.1943 beschädigt und beim Tagesluftangriff am 27.11.1944 total zerstört.
Zivilarbeitslager der Möbelfabrik [[Leopold Mellmann]]; französische, russische und ukrainische Zwangsarbeiter; das Lager wurde beim Luftangriff am 4.7.1943 beschädigt und beim Tagesluftangriff am 27.11.1944 total zerstört.


===Henry-Ford-Straße===
Außenlager des Konzentrationslagers Buchenwald. Nationalität: unbekannt; Belegstärke: Die Angaben schwanken zwischen 50 und 800 Menschen; Bewachung: täglich strenger Rapport; Bemerkung: Am 21.1.1945 wird das Lager zum letzten Mal erwähnt. Auf Wunsch des Oberbürgermeisters wurde die Anzahl der Gefangenen vermindert. Es wurde mit dem Lager "Westwaggon" vereinigt. Ab diesem Zeitpunkt befand es sich auf dem Messegelände in Köln-Deutz.


Henry-Ford-Straße
===Hornstraße 86-90===
Außenlager des Konzentrationslagers Buchenwald. Nationalität: unbekannt; Belegstärke: Die Angaben schwnaken zwischen 50-800 Menschen; Bewachung: täglich strenger Rapport; Bemerkung: Am 21.1.1945 wird das Lager zum letzten Mal erwähnt. Auf Wunsch des Oberbürgermeistersa wurde die Anzahl der Gefangenen vermindert. Es wurde mit dem Lager "Westwaggon" vereinigt. Ab diesem Zeitpunkt befand es sich auf dem Messegelände in Köln-Deutz.
Fremdarbeiterinnenlager der Deutschen Reichsbahn; Nationalität: Russen, Polen, Ukrainer, Franzosen; Belegstärke: 300 Menschen; Wachmannschaft: ja
 
 
Hornstraße 86-90
Fremdarbeiterinnenlager der Deutschen Reichsbahn; Nationalität: Russen, Polen, Ukrainer, Franzosen: Belegstärke: 300 Menschen; Wachmannschaft: ja
 
 
[[Kempener Straße]] / Ecke [[Mauenheimer Straße]]
ukrainisches Kriegsgefangenenlager; Belegstärke: 400-500 MenschenM; Wachmannschaft:
Lagerführer Braun. Bemerkung: Die Gefangenen standen dem [[RAW Köln-Nippes]] (Lager Roland) zur Verfügung. Beim Luftangriff am 7./8.6.1944 wurden vor eienr Baracke an der [[Kempener Straße]] 195 fünf ausländische Arbeiter verletzt.
 


[[Kretzer Straße]] 7
===[[Kempener Straße]] / Ecke [[Mauenheimer Straße]]===
Fremdarbeiterlager im Hilfskrankenhaus der Schule; Nationalität: vermutlich Russinnen; Bemerkung: Beim Luftangriff am 3.10.1944 wurden im Luftschutzraum dea Hilfskrankenhauses zwei ausländische Arbeiterinnen verletzt, das Gebäude sehr beschädigt.
ukrainisches Kriegsgefangenenlager; Belegstärke: 400-500 Menschen; Wachmannschaft:
Lagerführer Braun. Bemerkung: Die Gefangenen standen dem [[Eisenbahn-Ausbesserungswerk|Reichsbahn-Ausbesserungswerk Köln-Nippes]] (Lager Roland) zur Verfügung. Beim Luftangriff am 7./8.6.1944 wurden vor einer Baracke an der [[Kempener Straße]] 195 fünf ausländische Arbeiter verletzt.


===[[Kretzerstraße]] 7===
Fremdarbeiterlager im Hilfskrankenhaus der [[Schulen in Nippes#Kretzerstraße|Schule]]; Nationalität: vermutlich Russinnen; Bemerkung: Beim Luftangriff am 3.10.1944 wurden im Luftschutzraum dea Hilfskrankenhauses zwei ausländische Arbeiterinnen verletzt, das Gebäude sehr beschädigt.


[[Merheimer Straße]] 318
===[[Merheimer Straße]] 318===
Kriegsgefangenenlager auf dem Gelände der Firma [[Schulze-Berl]]; Nationalität: Russen; Belegstärke: 50-70 Menschen
Kriegsgefangenenlager auf dem Gelände der Firma [[Schulze-Berl]]; Nationalität: Russen; Belegstärke: 50-70 Menschen


 
===[[Neusser Straße]] 338===
[[Neusser Straße]] 338
Kriegsgefangenenlager im Wohnhaus der Gaststätte Schneider. Nationalität: Franzosen; Belegstärke: 40-50 Menschen; Bemerkung: Es handelt sich um das Arbeitskommando 635 Stalag (Stammlager) VI b.
Kriegsgefangenenlager im Wohnhaus der Gaststätte Schneider. Nationalität: Franzosen; Belegstärke: 40-50 Menschen; Bemerkung: Es handelt sich um das Arbeitskommando 635 Stalag (Stammlager) VI b.


 
===[[Niehler Straße]], gegenüber [[Auerstraße]]===
[[Niehler Straße]] gegenüber [[Auerstraße]]
Zivilarbeitslager der Deutschen Reichspost: Nationalität: Niederländer; Belegstärke: 30-40 Menschen; Bemerkung: Es handelt sich um Personen, die bei der Deutschen Reichspost als Handwerker beschäftigt waren. Angeblich wurde das Lager 1944 in die Gegend von Kleve verlegt.  
Zivilarbeitslager der Deutschen Reichspost: Nationalität: Niederländer; Belegstärke: 30-40 Menschen; Bemerkung: Es handelt sich um Personen, die bei der Deutschen Reichspost als Handwerker beschäftigt waren. Angeblich wurde das Lager 1944 in die Gegend von Kleve verlegt.  


===[[Niehler Straße]] 100-108===
Zivilarbeiterlager bei der [[Clouth-Werke|Firma Franz Clouth]]; Nationalität: Franzosen, Ukrainer, Belgier; Belegstärke: 60 Menschen; Bemerkung: Die Lagerinsassen arbeiteten bei Clouth. Beim Luftangriff am 3.10.1944 wurde die Firma total zerstört.


[[Niehler Straße]] 100-108
===[[Niehler Straße]] 272===
Zivilarbeiterlager bei der Firma Franz Clouth [[Clouth-Werke]]; Nationalität: Franzosen, Ukrainer, Belgier; Belegstärke: 60 Menschen; Bemerkung: Die Lagerinsassen arbeiteten bei Clouth. Beim Luftangriff am 3.10.1944 wurde die Firma total zerstört.
 
 
[[Niehler Straße]] 272
Kriegsgefangenenlager der Kartoffelgroßhandlung [[Peter Franzen]]; Nationalität: Franzosen; Belegstärke: 40-50 Menschen; Bemerkung: Es handelt sich um das Arbeitskommando 635 Stalag (Stammlager) VI b.
Kriegsgefangenenlager der Kartoffelgroßhandlung [[Peter Franzen]]; Nationalität: Franzosen; Belegstärke: 40-50 Menschen; Bemerkung: Es handelt sich um das Arbeitskommando 635 Stalag (Stammlager) VI b.


 
===[[Niehler Straße]] 276===
[[Niehler Straße]] 276
Kriegsgefangenenlager der Firma [[Peter Koch Modellwerke GmbH]]; Nationalität: Franzosen, Ukraier; Belegstärke: 40-50 Menschen
Kriegsgefangenenlager der Firma [[Peter Koch Modellwerke GmbH]]; Nationalität: Franzosen, Ukraier; Belegstärke: 40-50 Menschen


===[[Simon-Meister-Straße]]; im [[Schulen in Nippes#Simon-Meister-Straße|Schulgebäude]]===
Kriegsgefangenenlager; Nationalität: Franzosen; Bemerkung: Das Lager bestand vermutlich seit Juni 1940


[[Simon-Meister-Straße]] im Schulgebäude
===[[Turmstraße]] 7===
Kriegsgefangenenlagertät; Nationalität: Franzosen; Bemerkung: Das Lager bestand vermutlich seit Juni 1940
Arbeitslager; Nationalität; Belgier, Franzosen; Niederländer; Belegstärke: 80-100 Menschen; Bemerkung: Das [[Schulgebäude Turmstraße|Schulgebäude]] wurde am 18.9.1939 von der Wehrmacht beschlagnahmt und zunächst zu einem Reservelazarett umgerüstet. Mit Schreiben vom 15.3.1944 wurde die Schule dem Kraftfahrpark zugewiesen, und ab dann waren dort 300 Mann eines Kfz-Umschulungslehrgangs untergebracht. 1944 wurde das Lager nach Müngersdorf verlegt.


===[[Werkstattstraße]] 13===
Kriegsgefangenenlager auf der Gelände der Firma [[Nortag GmbH]]; Nationalität: Franzosen, Belgier; Belegstärke: 290 Menschen. Bemerkung: Das Lager wurde 1943 durch einen Fliegerangriff zersört und anschließend aufgelöst.
[[Kategorie:Übersichtsseiten]] [[Kategorie:Geschichte]]


[[Turmstraße]] 7
Arbeitslager; Nationalität; Belgier, Franzosen; Niederländer; Belegstärke: 80-100 Menschen; Bemerkung: Das Schulgebäude wurde am 18.9.1939 von der Wehrmacht beschlagnahmt und zunächst zu einem Reservelazarett umgerüstet. Mit Schreiben vom 15.3.1944 wurde die Schule dem Kraftfahrpark zugewiesen, und ab dann waren dort 300 Mann eines Kfz-Umschulungslehrgangs untergebracht. 1944 wurde das Lager nach Müngersdorf verlegt.


==Quellen==
===Zeitzeugen===
Verschiedentlich sind ehemalige Zwangsarbeiter, die in [[Köln]] unter oft erbärmlichen Bedingungen leben und arbeiten mussten, an den Ort ihrer früheren Wirksamkeit eingeladen worden. Mehrmals waren auch Ukrainer und Russen dabei, die - meist im Kindesalter - Jahre ihres Lebens in einem [[Nippes]]er ''Zwangsarbeiterlager'' verbracht haben. Einige Male hat das [[Archiv für Stadtteilgeschichte Köln-Nippes e.V.]] Treffen mit solchen Besuchern und Führungen zu ihren früheren "Einsatzorten" organisiert. Dabei haben die Gäste verschiedene Details über ihr Leben in den Lagern erzählt. So war es etwa Zwangsarbeitern im [[EAW]] verboten, bei Bombardierungen die Luftschutzräume aufzusuchen; sie suchten dann Schutz in Eisenbahntunnels auf dem Gelände. Die [[Nippes]]er Umwohner des EAW-Geländes, so berichtete ein Ukrainer, verhielten sich teilweise menschlich: Kinder, die auch im Zwangsarbeiterlager lebten, konnten manchmal durch den Absperrungszaun schlüpfen und in nahegelegenen Bäckereien Brot bekommen, obwohl das vom [[Nippes in der NS-Zeit|NS-Regime]] verboten war.


[[Werkstattstraße]] 13
===Literatur===
Kriegsgefangenenlager auf der Gelände der Firma [[Nortag GmbH]]; Nationalität: Franzosen, Belgier; Belegstärke: 290 Menschen. Bemerkung: Das Lager wurde 1943 durch einen Fliegerangriff zersört und anschließend aufgelöst.
*Kathi Bücken, Zwangsarbeiterlager in Nippes; in: Archiv für Stadtteilgeschichte Köln-Nippes e.V. (Hrsg), De Fahn erus! Köln-Nippes im Nationalsozialismus. Köln 1997, S. 271-278

Aktuelle Version vom 15. Dezember 2014, 10:57 Uhr

Im Kölner Stadtbezirk Nippes gab es in den Jahren des 2. Weltkriegs mehrere Zwangsarbeiterlager.

Aufzählung der Lager:

Friedrich-Karl-Straße / Ecke Niehler Kirchweg

Arbeitslager der Firmen Land- und Seekabelwerke und Clouth; russische Zwangsarbeiter

Geldernstraße 46

Arbeitslager der Firma Milchversorgung Köln GmbH (Betreiberin des Milchhofs); Ostarbeiter/innen; Belegstärke: 27

Geldernstraße 48/50

Zivilarbeitslager der Feuerlöschgerätefabrik August Hönig; russische Zwangsarbeiter; Belegstärke: 40

Geldernstraße 55

Zivilarbeitslager der Möbelfabrik Leopold Mellmann; französische, russische und ukrainische Zwangsarbeiter; das Lager wurde beim Luftangriff am 4.7.1943 beschädigt und beim Tagesluftangriff am 27.11.1944 total zerstört.

Henry-Ford-Straße

Außenlager des Konzentrationslagers Buchenwald. Nationalität: unbekannt; Belegstärke: Die Angaben schwanken zwischen 50 und 800 Menschen; Bewachung: täglich strenger Rapport; Bemerkung: Am 21.1.1945 wird das Lager zum letzten Mal erwähnt. Auf Wunsch des Oberbürgermeisters wurde die Anzahl der Gefangenen vermindert. Es wurde mit dem Lager "Westwaggon" vereinigt. Ab diesem Zeitpunkt befand es sich auf dem Messegelände in Köln-Deutz.

Hornstraße 86-90

Fremdarbeiterinnenlager der Deutschen Reichsbahn; Nationalität: Russen, Polen, Ukrainer, Franzosen; Belegstärke: 300 Menschen; Wachmannschaft: ja

Kempener Straße / Ecke Mauenheimer Straße

ukrainisches Kriegsgefangenenlager; Belegstärke: 400-500 Menschen; Wachmannschaft: Lagerführer Braun. Bemerkung: Die Gefangenen standen dem Reichsbahn-Ausbesserungswerk Köln-Nippes (Lager Roland) zur Verfügung. Beim Luftangriff am 7./8.6.1944 wurden vor einer Baracke an der Kempener Straße 195 fünf ausländische Arbeiter verletzt.

Kretzerstraße 7

Fremdarbeiterlager im Hilfskrankenhaus der Schule; Nationalität: vermutlich Russinnen; Bemerkung: Beim Luftangriff am 3.10.1944 wurden im Luftschutzraum dea Hilfskrankenhauses zwei ausländische Arbeiterinnen verletzt, das Gebäude sehr beschädigt.

Merheimer Straße 318

Kriegsgefangenenlager auf dem Gelände der Firma Schulze-Berl; Nationalität: Russen; Belegstärke: 50-70 Menschen

Neusser Straße 338

Kriegsgefangenenlager im Wohnhaus der Gaststätte Schneider. Nationalität: Franzosen; Belegstärke: 40-50 Menschen; Bemerkung: Es handelt sich um das Arbeitskommando 635 Stalag (Stammlager) VI b.

Niehler Straße, gegenüber Auerstraße

Zivilarbeitslager der Deutschen Reichspost: Nationalität: Niederländer; Belegstärke: 30-40 Menschen; Bemerkung: Es handelt sich um Personen, die bei der Deutschen Reichspost als Handwerker beschäftigt waren. Angeblich wurde das Lager 1944 in die Gegend von Kleve verlegt.

Niehler Straße 100-108

Zivilarbeiterlager bei der Firma Franz Clouth; Nationalität: Franzosen, Ukrainer, Belgier; Belegstärke: 60 Menschen; Bemerkung: Die Lagerinsassen arbeiteten bei Clouth. Beim Luftangriff am 3.10.1944 wurde die Firma total zerstört.

Niehler Straße 272

Kriegsgefangenenlager der Kartoffelgroßhandlung Peter Franzen; Nationalität: Franzosen; Belegstärke: 40-50 Menschen; Bemerkung: Es handelt sich um das Arbeitskommando 635 Stalag (Stammlager) VI b.

Niehler Straße 276

Kriegsgefangenenlager der Firma Peter Koch Modellwerke GmbH; Nationalität: Franzosen, Ukraier; Belegstärke: 40-50 Menschen

Simon-Meister-Straße; im Schulgebäude

Kriegsgefangenenlager; Nationalität: Franzosen; Bemerkung: Das Lager bestand vermutlich seit Juni 1940

Turmstraße 7

Arbeitslager; Nationalität; Belgier, Franzosen; Niederländer; Belegstärke: 80-100 Menschen; Bemerkung: Das Schulgebäude wurde am 18.9.1939 von der Wehrmacht beschlagnahmt und zunächst zu einem Reservelazarett umgerüstet. Mit Schreiben vom 15.3.1944 wurde die Schule dem Kraftfahrpark zugewiesen, und ab dann waren dort 300 Mann eines Kfz-Umschulungslehrgangs untergebracht. 1944 wurde das Lager nach Müngersdorf verlegt.

Werkstattstraße 13

Kriegsgefangenenlager auf der Gelände der Firma Nortag GmbH; Nationalität: Franzosen, Belgier; Belegstärke: 290 Menschen. Bemerkung: Das Lager wurde 1943 durch einen Fliegerangriff zersört und anschließend aufgelöst.


Quellen

Zeitzeugen

Verschiedentlich sind ehemalige Zwangsarbeiter, die in Köln unter oft erbärmlichen Bedingungen leben und arbeiten mussten, an den Ort ihrer früheren Wirksamkeit eingeladen worden. Mehrmals waren auch Ukrainer und Russen dabei, die - meist im Kindesalter - Jahre ihres Lebens in einem Nippeser Zwangsarbeiterlager verbracht haben. Einige Male hat das Archiv für Stadtteilgeschichte Köln-Nippes e.V. Treffen mit solchen Besuchern und Führungen zu ihren früheren "Einsatzorten" organisiert. Dabei haben die Gäste verschiedene Details über ihr Leben in den Lagern erzählt. So war es etwa Zwangsarbeitern im EAW verboten, bei Bombardierungen die Luftschutzräume aufzusuchen; sie suchten dann Schutz in Eisenbahntunnels auf dem Gelände. Die Nippeser Umwohner des EAW-Geländes, so berichtete ein Ukrainer, verhielten sich teilweise menschlich: Kinder, die auch im Zwangsarbeiterlager lebten, konnten manchmal durch den Absperrungszaun schlüpfen und in nahegelegenen Bäckereien Brot bekommen, obwohl das vom NS-Regime verboten war.

Literatur

  • Kathi Bücken, Zwangsarbeiterlager in Nippes; in: Archiv für Stadtteilgeschichte Köln-Nippes e.V. (Hrsg), De Fahn erus! Köln-Nippes im Nationalsozialismus. Köln 1997, S. 271-278