Nippes: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 2. Mai 2011, 14:19 Uhr

Nippes ist ein linksrheinischer Stadtteil innerhalb des gleichnamigen Kölner Stadtbezirks 5.

Lage

Der Stadtteil grenzt im Süden an die Neustadt-Nord, im Osten an Riehl, im Norden an Niehl, Weidenpesch und Mauenheim und im Westen an Bilderstöckchen und Neuehrenfeld.

Geschichte

Es gibt zahlreiche Deutungen des Namens Nippes, der ursprünglich in der Form am Nippes (am Nipp-Haus, vergleiche Backes=Backhaus) verwendet wurde. Der Wortbestandteil Nipp wird meist abgeleitet von nepp = kleine Anhöhe oder von niep = feuchte Senke. Der von Riehl über Nippes nach Niehl verlaufende alte Rheinarm, der bis in das 19. Jhd. noch als Weiher erkennbar war und dessen Reste heute das Nippeser Tälchen bilden, könnte für diese letztgenannte Ableitung sprechen; andererseits liegen sehr viele der Orte, Ortsteile oder Fluren, die anderswo Nippes heißen, auf Anhöhen.

Zum Ende der Steinzeit gab es im heutigen Stadtgebiet, in Nippes und in der Innenstadt sowie in Merheim und Brück Ackerbau-Siedlungen.

1199 ist zum ersten Mal von der „Herrlichkeit Mauenheim“ die Rede, in deren Mitte der heutige Altenberger Hof und zwei weitere größere Höfe standen. Es ist jedoch sehr wahrscheinlich, dass das erste Gehöft dort wesentlich früher erbaut wurde. - Die „Herrlichkeit Mauenheim“ umfasste mehr oder weniger das Gebiet des heutigen Stadtteils Nippes - das heutige Mauenheim entstand erst in den 1920er Jahren.

1549 wird Nippes erstmals urkundlich erwähnt („Johann van Wermißkirchen am Nippis“ wird in einem Pachtvertrag genannt). Der Ort entwickelt sich im Laufe des 16. und 17. Jahrhunderts immer mehr und wird bedeutender als Mauenheim. Nachdem die „Herrlichkeit Mauenheim“ 1794 von den Franzosen aufgelöst worden war, ging der Name Nippes schließlich auf die ganze Ansiedlung über, die dann nach dem Wiener Kongress zur preußischen Bürgermeisterei Longerich gehörte. 1888 wurde dieses Gebiet nach Köln eingemeindet. Kurze Zeit später erhielt Nippes einen Eisenbahnanschluss, auch wurde eine Pferdebahnlinie zum Stadtzentrum Kölns eingerichtet.

Da in der Kölner Innenstadt durch die preußischen Rayonbestimmungen keine Industrieansiedlung erlaubt war, siedelten sich zahlreiche Unternehmen in Nippes an. Bekannteste Beispiele sind die Gummiwarenfabrik Clouth oder die Auermühle. Außerdem entstanden eine zentrale Eisenbahnwerkstatt und ein Rangierbahnhof, die aber heute stillgelegt sind.

Der im 19.Jhd. im Nippeser Tälchen existierende Weiher war ein beliebter Naherholungsort mit Rudergelegenheit. Die heutige dort befindliche Grünfläche, mit dem angrenzenden, renovierten Altenberger Hof als Kulturveranstaltungsstätte und Restaurant, dient heute ähnlichen Zwecken.

Gegenwart

Heute ist Nippes ein lebendiges "Veedel", in dessen Zentrum sich die Neusser Straße mit vielen Geschäften befindet. Einen Stadtteil im Stadtteil stellt das "Sechzig-Viertel" dar, das seinen Ursprung in einer Werkssiedlung des Eisenbahn-Ausbesserungswerks hat.

Bemerkenswertes

Bekannt ist Nippes unter anderem für seinen täglich (außer sonntags) stattfindenden Markt auf dem Wilhelmplatz. Er wurde um das Jahr 1900 ins Leben gerufen. Der Straßenkarneval im Viertel wird dort traditionell an Weiberfastnacht um 9.11 Uhr von der Nippeser Bürgerwehr eröffnet.

Es gibt reizvolle Grünflächen an der Rändern des Stadtteils: Das „Nippeser Tälchen“ im Norden, die „Nippeser Schweiz“ im Südwesten und der Johannes-Giesberts-Park im Osten. Ganze Straßenzüge präsentieren Hausfassaden aus Gründerzeit und Jugendstil, z.B. die Schwerinstraße, der Leipziger Platz und die Eisenachstraße. Sehenswert sind auch der "Altenberger Hof", der jetzt das Nippeser Bürgerzentrum beherbergt, und die Nippeser Kirchen. Die älteste unter ihnen ist die Kirche "St. Heinrich und Kunigund" (1850-52 nach Plänen des Baumeisters Vincenz Statz errichtet) an der Mauenheimer Straße.

Nippes ist der Geburtsort des ehemaligen Oberbürgermeisters von Köln, Fritz Schramma.

Das Gymnasium Köln-Nippes (inoffiziell auch „Blüchergymnasium“ genannt, seit Anfang 2011 offiziell "Leonardo-da-Vinci-Gymnasium Köln-Nippes"), mitten in Nippes gelegen, hat eine jüngst sanierte ansehnliche Fassade aus rotem, weiß gebändertem Miltenberger Sandstein und beherbergt ein Planetarium und zwei Sternwarten.

Die evangelische Lutherkirche gilt als die einzige neogotische Kirche Kölns mit nahezu vollständig erhaltener Originalausstattung, darunter ein vollständiger Fensterzyklus. Sie wird auch regelmäßig als „Kulturkirche“ genutzt.

Nippeser Straßennamen

In Nippes sind die Straßen und Plätze in bestimmte Quartiere eingeteilt mit seltenen Ausnahmen, die aber ebenfalls weiter unten aufgelistet sind. Ebenso fehlen noch die neu angelegten Straßen und Plätze, die durch die Bebauung des ehemaligen Eisenbahngeländes entstanden sind bzw. noch entstehen:

Ausnahmen:

Persönlichkeiten aus Nippes

  • Fatih Çevikkollu (* 1972), Kabarettist, Comedy-Star und erster Büttenredner im Kölner Karneval mit türkischen Wurzeln
  • Fritz Schramma (* 1947), Oberbürgermeister der Stadt Köln von 2000 bis 2009
  • Gaby Köster (* 1961), deutsche Schauspielerin und Kabarettistin

Literatur

  • Franz Irsfeld (Hrsg.): Nippes gestern und heute. Eine Geschichte des Stadtbezirks und seiner Stadtteile. Köln, 1983
  • Ines u. Rolf Vente: Nippes in Köln. Beschreibung eines deutschen Habitats. Köln, 1986
  • Bürgerverein Stadtteilarchiv Köln-Nippes e.V. (Hrsg.): Loß mer jet durch Neppes jon. Ein Streifzug durch die Geschichte. Köln, 1987
  • Archiv für Stadtteilgeschichte Köln-Nippes e.V.: Loß mer jet durch Neppes jon. Ein Stadtteilführer. Köln (3. überarbeitete Auflage), 2010
  • Reinhold Kruse: Buchreihe "Nippes - Bemerkenswertes und Unterhaltsames aus einem Kölner Stadtteil in 6 Bänden"