Gustav-Nachtigal-Straße

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Die Gustav-Nachtigal-Straße verläuft in Nord-Süd-Richtung, östlich der Neusser Straße und parallel zu dieser. Sie verbindet den Toni-Steingass-Park im Norden mit der Nordstraße im Süden. Sie schneidet die Usambarastraße, die Namibiastraße mündet in sie ein. Die Gustav-Nachtigal-Straße gehört zum „Afrika-Viertel“; angelegt wurde sie 1935, zusammen mit dem gesamten Viertel. Benannt ist die Straße nach dem Afrika-Forscher Gustav Nachtigal (*1834; † 1885).

Gustav Nachtigal

Gustav Nachtigal (* 23. Februar 1834; † 20. April 1885) war ein deutscher Afrikaforscher.

Trotz seiner kritischen Haltung gegenüber den deutschen Kolonialerwerbungen wurde Gustav Nachtigal in der deutschen Presse zum Kolonialhelden stilisiert. Seine teilweise abwertenden Äußerungen (u. a. über die Lobby der deutschen Schnapsexporteure) wurden auf offiziellen Druck hin nie veröffentlicht. Nachtigal galt nicht nur als einer der wissenschaftlichsten Afrikaforscher überhaupt, sondern auch als eine der wenigen Persönlichkeiten der Forschungsgeschichte, die den Afrikanern nicht als überhebliche, mit Rassenvorurteilen beladene Durchreisende, oder als brutale Eroberer gegenübertraten. Sein dreibändiges Werk „Sahara und Sudan“ stellt einen der bedeutendsten Beiträge zur Afrikaforschung überhaupt dar. [1]

"In Deutschland erregten N.s Reisen enormes Aufsehen, und ihm wurden zahlreiche Würdigungen zuteil. N. konzentrierte sich auf die wissenschaftliche Auswertung seines Materials und wurde im Rahmen angesehener geographischer Gesellschaften tätig. 1882 wurde er zum Generalkonsul des Deutschen Reichs in Tunis ernannt, 1884 entsandte man ihn als Reichskommissar nach Westafrika. N. trat diese Mission an, obwohl ihm bewußt war, daß seine angegriffene Gesundheit dem dortigen feuchtheißen Klima nicht gewachsen sein würde. Der Zweck der Mission war der Schutz deutscher Handelsinteressen an der westafrikan. Küste und die Sicherung des Zugangs zu weiter im Binnenland liegenden Regionen. Bismarck orientierte sich bei seinen Instruktionen für N. an einem Entwurf des Unternehmers Adolph Woermann, betonte jedoch, daß anstelle regulärer Kolonien nur die Errichtung von Schutzgebieten anzustreben sei, in denen nur die Wahrung der Sicherheit dort tätiger Handelshäuser durch die deutsche Militärmacht garantiert wurde. In Begleitung von Max Bucher reiste N. von Tunis über Marseille nach Lissabon und stach dort im Mai 1884 mit drei Kriegsschiffen in See. In kurzer Zeit schuf er 1884 die deutschen Schutzgebiete Togo, Kamerun und Südwestafrika. Auf der Rückreise nach Deutschland fiel er der Malaria zum Opfer. Er wurde zunächst in Kap Palmas, 1887 endgültig in Kamerun beigesetzt." [2]

Anmerkungen

  1. Hoff, Pit; Niemann, Harald in: "Nippes-Magazin", Ausgabe 01/2017
  2. Priesner, Claus, „Nachtigal, Gustav“, in: Neue Deutsche Biographie 18 (1997), S. 682-684 [Onlinefassung]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/ pnd118586173.html